Eine kurze Geschichte über die Walliser Schwarzhalsziege

Die Walliser Schwarzhalsziege, auch Sattelziege, Gletschergeiß, Vispertalerziege oder Halsene genannt, ist eine der ältesten Hausziegenrassen der Welt. Sie wird vor allem im Kanton Wallis in der Schweiz gehalten und gilt als Hochgebirgsrasse.

Die Walliser Schwarzhalsziege kennzeichnet sich vor allem dadurch, dass die vordere Körperhälfte schwarz und die hintere weiß behaart ist. Das Fell ist grundsätzlich langhaarig. Der Kopf ist verhältnismäßig kurz und die Ohren leicht abstehend. Auch die weiblichen Tiere besitzen eine Stirnlocke, wie sie bei vielen anderen Ziegenrassen nur bei männlichen Tieren vorkommt. Beide Geschlechter tragen Hörner; die Hörner der Böcke können bis zu 80 Zentimeter lang sein.

Böcke erreichen eine Widerristhöhe von 75 bis 85 Zentimeter und wiegen dann 65 bis 70 Kilogramm. Geißen sind etwas kleiner und erreichen eine Widerristhöhe von 70 bis 80 Zentimeter und wiegen 45 bis 50 Kilogramm.

Zwei Ursprünge werden vermutet:
Zum einen soll sie mit der Einwanderung afrikanischer Völker 930 n. Chr. zunächst ins Unterwallis, später ins Oberwallis in die Schweiz eingeführt worden sein. Nach anderen Überlieferungen stammt sie von der italienischen Kupferziege ab und ist noch der einzige lebende Vertreter dieser Rasse.
Ursprünglich waren die Haare kürzer; die Ziege zeigte mehr weiß als schwarz, worauf auch der noch in der Schweiz gebräuchliche Name „Halsene“ hindeutet.

Obwohl die Walliserziege mit ihrem zotteligen Fell und den beeindruckenden Hörnern nicht dem Zuchtziel entsprach, war sie Ende des 19. Jahrhunderts sehr beliebt. Die Gletschergeiß, wie diese Ziege auch genannt wird, ist sehr robust und anspruchslos.

Heute handelt es sich um eine großrahmige, stämmige Hochgebirgsrasse.
Als ideale Landschaftspflegeziege schält und verbeißt sie jegliche Art von Gehölzen, erhaltenswerte Bäume sind also entsprechend zu schützen. Die Ziege besitzt gute Muttereigenschaften, die Kitze sind frohwüchsig mit erstaunlich guten Zunahmen für das karge Futter, mit dem die Muttertiere den Großteil des Jahres auskommen müssen.
Mit ca. 4 Jahren ist die Walliser Schwarzhalsziege ausgewachsen.

"Die Ziege kann sich nicht eher erfreuen als sie bekommt, was sie will." (Estnisches Sprichwort)